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Beschreibung und Aufbau einer Polimentvergoldung

Der Aufbau einer Polimentvergoldung ist ein vielschichtiger Vorgang, der sich seit dem Mittelalter kaum verändert hat. Sie kann auf jedem saugenden Untergrund ausgeführt werden.
Nachfolgend werden die Stufen der Grundierung und ihre Materalien, bishin zur Hochglanzvergoldung beschrieben.

1. Leimtränke
Die Vorleimung erfolgt mit einem stark verdünnten Hautleim. Im Wasserbad erwärmt, wird dieser Schritt, je nach Saugfähigkeit des Untergrundes 1 - 2 mal ausgeführt.

2. Kreidegrundierung
Um auf Holzflächen einen Goldglanz zu erzielen, bedarf es eines elastischen und polierfähigen Untergrundes. Die Grundlage hierfür ist der Kreidegrund. Die Füllstoffe Champagner-, Bologneser- oder Chinakreide werden in eine warme Leimlösung eingestreut. Die Zusammensetzung des Grundes variiert, je nach Bedarf (z.B. harter, weicher Grund, Fließfähigkeit). Eine Kreidegrundierung besteht aus mehreren Einzelschichten, die aufeinander so abgestimmt sein müssen, daß keine Spannungen entstehen, da sonst bei späteren Polierarbeiten am Gold der Grund abplatzen würde. Das heißt, die am stärksten beanspruchste oberste Schicht muß geschmeidig und elastisch sein, nach unten soll der Grund dagegen an Härte und Festigkeit zunehmen.

3. Schleifen
Um eine glaubwürdige Vergoldung zu erhalten, folgt nun wohl der wichtigste Schritt, das Schleifen. Gegenstände zu vergolden heißt nicht nur, ihnen eine goldene Oberfläche zu geben, sondern sie "wie aus massivem Gold" wirken zu lassen. Mit Schleifpapier, Gravierhaken, Auszieheisen, Bimsstein und Schleifleinen wird der Untergrund nun so lange bearbeitet, bis eine glatte Oberfläche zum Vorschein kommt.

4. Polimentieren
Nach gründlichem Abstauben des Objektes bedarf es einer weiteren Untergrundbehandlung, bevor die Vergoldung beginnen kann, das Polimentieren. Dem geschliffenen Grund fehlt es noch an Geschmeidigkeit, um das Ziel einer tiefglänzenden Goldoberfläche zu erreichen. Das Poliment, eine natürlich vorkommende Farberde eignet sich hierfür besonders. Ocker und roter Bolus sind von jeher die am Häufigsten verwendeten Farbtöne, wahrscheinlich bedingt durch ihr reiches Vorkommen, sowie ihrer guten Qualität. Geschlemmt und gereinigt kommt es heute meist in Pastenform in den Handel. Aber auch in Hütchenform zum Selberreiben, (auf Glasplatte mit Läufer) ist dieser Bolus noch erhältlich. Der Bolus kann zur Herstellung des Polimentes mit tierischen Leimen oder Eiweiß gebunden werden. Vergoldungen, hergestellt auf Eierpoliment wird im allgemeinen nachgesagt, sie seien feuriger und tiefer im Glanz, als die auf Leimpolimenten. Das Polimentieren erfordert gleichmäßiges arbeiten mit einem weichen Haarpinsel und besteht zumeist aus zwei Anstrichen ocker und einem Anstrich rot.

5. Vergoldung
Nach vorangegangener Trocknung, sowie einem leichten Abrieb des Polimentes wird nun das Blattgold auf die Fläche angelegt. Auf einem lederbezogenen Brett, dem Vergolderkissen, entnimmt man in einem Goldheftchen mit einemVergoldermesser ein Goldblatt und schneidet es passend für die zu vergoldende Fläche zu. Mit einem Anschießer ( für die Vergoldung extra hergestellter Pinsel, bestehendaus Fehhaar gebunden in Karton ) wird das Gold vom Kissen aufgenommen und auf die zuvor benetzte Fläche angeschossen. Die Netze, ein Alkohol/Wassergemisch bewirkt ein leichtes Anfeuchten des Polimentes und zieht das Gold vom Anschießer auf die Fläche. Das Blattgold mit einer Schichtdicke von 1/10000 mm erfordert dabei eine sehr behutsame Behandlung.

6. Polieren
Der für die Polierarbeiten verwendete Achatstein ist heute durch einen Messingring mit einem Holzgriff verbunden. Früher wurden unter anderem auch Tierzähne, Steine und Rubine verwendet. Nach dem Vollständigen Durchtrocknen kann mit dem Polieren begonnen werden. Glättung und Glanz erzielt man durch gleichmäßigen Druck. Druckstärke und Bewegung spielen hierbei eine große Rolle um eine hochglänzende Oberfläche zu erhalten.

Auf Details ( Rezepturen, Gravier- und Verziehrtechniken ) wurde wissentlich verzichtet, da dies nur einen Überblick der Aufwendigkeit eines blattvergoldeten Kunstgegenstandes geben soll.

Ausführung Echtgold

weitere Ausführungen / Bilder

Was bedeutet "Echtgold" bei Holzschnitzereien?
Diese Schnitzereien haben eine 24 Karat Polimentglanzvergoldung.
Die Schnitzereien, welche ab 45 cm aus Lindenholz oder Zirbelholz sind, werden dafür geraspelt und geschliffen, um dem Kreidegrund eine bessere Haftung zu ermöglichen.

Den Hl. Christophorus, mit der Artikel-Nr. 356200, können Sie unter "Sakral - Heilige Männer - A-D" bestellen oder Sie gelangen hier direkt zum Hl. Christophorus.

Beschreibung und Aufbau einer Polimentvergoldung

Der Aufbau einer Polimentvergoldung ist ein vielschichtiger Vorgang, der sich seit dem Mittelalter kaum verändert hat. Sie kann auf jedem saugenden Untergrund ausgeführt werden.
Nachfolgend werden die Stufen der Grundierung und ihre Materalien, bishin zur Hochglanzvergoldung beschrieben.

1. Leimtränke
Die Vorleimung erfolgt mit einem stark verdünnten Hautleim. Im Wasserbad erwärmt, wird dieser Schritt, je nach Saugfähigkeit des Untergrundes 1 - 2 mal ausgeführt.

2. Kreidegrundierung
Um auf Holzflächen einen Goldglanz zu erzielen, bedarf es eines elastischen und polierfähigen Untergrundes. Die Grundlage hierfür ist der Kreidegrund. Die Füllstoffe Champagner-, Bologneser- oder Chinakreide werden in eine warme Leimlösung eingestreut. Die Zusammensetzung des Grundes variiert, je nach Bedarf (z.B. harter, weicher Grund, Fließfähigkeit). Eine Kreidegrundierung besteht aus mehreren Einzelschichten, die aufeinander so abgestimmt sein müssen, daß keine Spannungen entstehen, da sonst bei späteren Polierarbeiten am Gold der Grund abplatzen würde. Das heißt, die am stärksten beanspruchste oberste Schicht muß geschmeidig und elastisch sein, nach unten soll der Grund dagegen an Härte und Festigkeit zunehmen.

3. Schleifen
Um eine glaubwürdige Vergoldung zu erhalten, folgt nun wohl der wichtigste Schritt, das Schleifen. Gegenstände zu vergolden heißt nicht nur, ihnen eine goldene Oberfläche zu geben, sondern sie "wie aus massivem Gold" wirken zu lassen. Mit Schleifpapier, Gravierhaken, Auszieheisen, Bimsstein und Schleifleinen wird der Untergrund nun so lange bearbeitet, bis eine glatte Oberfläche zum Vorschein kommt.

4. Polimentieren
Nach gründlichem Abstauben des Objektes bedarf es einer weiteren Untergrundbehandlung, bevor die Vergoldung beginnen kann, das Polimentieren. Dem geschliffenen Grund fehlt es noch an Geschmeidigkeit, um das Ziel einer tiefglänzenden Goldoberfläche zu erreichen. Das Poliment, eine natürlich vorkommende Farberde eignet sich hierfür besonders. Ocker und roter Bolus sind von jeher die am Häufigsten verwendeten Farbtöne, wahrscheinlich bedingt durch ihr reiches Vorkommen, sowie ihrer guten Qualität. Geschlemmt und gereinigt kommt es heute meist in Pastenform in den Handel. Aber auch in Hütchenform zum Selberreiben, (auf Glasplatte mit Läufer) ist dieser Bolus noch erhältlich. Der Bolus kann zur Herstellung des Polimentes mit tierischen Leimen oder Eiweiß gebunden werden. Vergoldungen, hergestellt auf Eierpoliment wird im allgemeinen nachgesagt, sie seien feuriger und tiefer im Glanz, als die auf Leimpolimenten. Das Polimentieren erfordert gleichmäßiges arbeiten mit einem weichen Haarpinsel und besteht zumeist aus zwei Anstrichen ocker und einem Anstrich rot.

5. Vergoldung
Nach vorangegangener Trocknung, sowie einem leichten Abrieb des Polimentes wird nun das Blattgold auf die Fläche angelegt. Auf einem lederbezogenen Brett, dem Vergolderkissen, entnimmt man in einem Goldheftchen mit einemVergoldermesser ein Goldblatt und schneidet es passend für die zu vergoldende Fläche zu. Mit einem Anschießer ( für die Vergoldung extra hergestellter Pinsel, bestehendaus Fehhaar gebunden in Karton ) wird das Gold vom Kissen aufgenommen und auf die zuvor benetzte Fläche angeschossen. Die Netze, ein Alkohol/Wassergemisch bewirkt ein leichtes Anfeuchten des Polimentes und zieht das Gold vom Anschießer auf die Fläche. Das Blattgold mit einer Schichtdicke von 1/10000 mm erfordert dabei eine sehr behutsame Behandlung.

6. Polieren
Der für die Polierarbeiten verwendete Achatstein ist heute durch einen Messingring mit einem Holzgriff verbunden. Früher wurden unter anderem auch Tierzähne, Steine und Rubine verwendet. Nach dem Vollständigen Durchtrocknen kann mit dem Polieren begonnen werden. Glättung und Glanz erzielt man durch gleichmäßigen Druck. Druckstärke und Bewegung spielen hierbei eine große Rolle um eine hochglänzende Oberfläche zu erhalten.

Auf Details ( Rezepturen, Gravier- und Verziehrtechniken ) wurde wissentlich verzichtet, da dies nur einen Überblick der Aufwendigkeit eines blattvergoldeten Kunstgegenstandes geben soll.

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